Bericht im Weserkurier

Game Over

 

Die Tennishalle in Bruchhausen-Vilsen ist kein Schmuckstück, darüber können auch die üppig blühenden Sonnenblumen nicht hinweg täuschen. Mittlerweile ist sie aber auch marode. Die Samtgemeinde wird die Kosten für die Sanierung nicht bereitstellen, heißt der jüngste Beschluss. Foto: Anne-Katrin Schwarze

 

Br.-Vilsen – Die Tennis- und Squash-Halle in Bruchhausen-Vilsen ist Geschichte. „Die Politik hat die Verwaltung beauftragt, einen kurzfristigen Abriss zu prüfen“, teilt Samtgemeindebürgermeister Bernd Bormann gestern auf Nachfrage mit.

Aufgrund der bestehenden Verkehrssicherungspflichten müsste das Flachdach grundsaniert werden, bevor der Spielbetrieb Mitte September wieder beginnen könne. Die geschätzten Kosten liegen bei etwa 60 000 Euro netto. „Das Geld steht im Haushalt nicht zur Verfügung und soll auch nicht bereitgestellt werden“, informiert Bernd Bormann aus der jüngsten Beratung im nicht-öffentlichen Samtgemeindeausschuss. Eine solche Ausgabe sei wegen der „allgemein schlechten Bausubstanz der Halle nicht gerechtfertigt“, entschieden die Politiker.

2018 hatte die Samtgemeinde, die die Halle 2010 übernommen hat, einen Sanierungsaufwand von 950 000 Euro ermittelt. Es seien Förderanträge gestellt worden, „die leider nicht bewilligt worden sind“, so Bormann. Zeitgleich habe es Gespräche mit einer interessierten Betreibergruppe gegeben. Doch auch diese verliefen ohne Erfolg, heißt es zu den Aktivitäten.

Der bauliche Zustand habe sich seitdem weiter verschlechtert. „Das trifft besonders auf die Dachkonstruktion zu“, erläutert Bernd Bormann. Wegen zahlreicher undichter Stellen seien immer wieder Durchfeuchtungen entstanden.

Betroffen davon sei vor allem das Flachdach über dem Eingang, dem Bistro, dem Squashcourt und dem Umkleide-/Sanitärtrakt. „Durch den jahrelangen Wassereinbruch sind insbesondere die Holzbalkenlage und die Spannplatten stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir sprechen von erheblichen Schäden“, sagte Bernd Bormann gestern.

Dass der Spielbetrieb in den vergangenen Jahren dennoch aufrechterhalten werden konnte, liege an der Zusammenarbeit der Samtgemeinde mit der Tennissparte des Turnvereins (TV) Bruchhausen-Vilsen. „Die Unterstützung war sehr hilfreich, dafür gilt es an dieser Stelle nochmals Dank zu sagen“, heißt es in einer Pressemitteilung.



Quellenangabe: Kreiszeitung Bruchh.-Vilsen/Hoya vom 15.08.2023, Seite 11

Aktuelle Entwicklungen bezüglich der Tennishalle Bruchhausen-Vilsen

Im Mai diesen Jahres hat der Samtgemeindeausschuss beschlossen, dass die Samtgemeinde für dringend erforderliche Reparaturen am Flachdach im Eingangsbereich der Tennishalle (Eingang, Bistro und Umkleiden) nicht aufkommen würde. Um eine Hallenschließung zu verhindern, hat sich daher der Vorstand der Tennissparte gemeinsam mit dem Hauptvereinsvorstand bemüht, ein Alternativszenario zu entwickeln, welches einen Weiterbetrieb der Tennishalle ermöglichen sollte.

Dieses sollte darauf basieren, dass der Hauptverein (als juristischer Vertreter für die Tennissparte) mit der Samtgemeinde eine Nutzungsvereinbarung abschließt, auf deren Grundlage sich der Hauptverein/die Tennissparte dazu verpflichtet, die erforderlichen Reparaturen durchführen zu lassen und die laufenden Kosten für den Hallenbetrieb zu übernehmen. Im Gegenzug sollte der Hauptverein/die Tennissparte die Erträge aus den Buchungen der Tennis- und Squash-Plätze erhalten.

Der nun vorgelegte Nutzungsvertrag wurde durch den Vorstand der Tennissparte in Abstimmung mit dem des Hauptvereins geprüft und einstimmig abgelehnt. Neben vielen haftungsrechtlichen Fragen spielte der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle, da bis zum Start der Hallensaison am 15.09.2023 entsprechende Reparaturarbeiten hätten umgesetzt werden müssen.

Dieses ist aus unserer Sicht eine traurige Entwicklung, mit Blick auf die Verantwortung gegenüber den Mitgliedern des Turnvereins leider aber unumgänglich.

Ob und ggf. in welcher Weise die Tennishalle vor diesem Hintergrund im Winter genutzt werden kann, ist durch uns nicht zu beurteilen. Wir gehen davon aus, dass sich die Samtgemeinde kurzfristig mit den letztjährigen Inhabern von Tennisabos in Verbindung setzen wird, um das weitere Procedere anzukündigen.